Studentenwohnheim im Akaziengarten, Eschollbrücker Straße 31 A-E
Studentenwohnheimen haftet häufig etwas Übergangshaftes an. Nicht so beim Studentenwohnheim in der Eschollbrücker Straße. Wer hier einzieht, findet zwar – inklusive partytauglicher Locations auf der Dachterrasse – alles vor, was Studenten zum Leben brauchen. Er hat jedoch nie das Gefühl, in einem Wohnheim zu wohnen. Denn die typische, meist recht enge „Studentenbude“ sucht man hier vergebens. Stattdessen beherbergen die von Ernst-Friedrich Krieger entworfenen Gebäude helle, großzügig geschnittene Wohnungen mit großen Balkonen, Loggien und integrierten Küchenzeilen. Nichts erinnert hier an ein Provisorium. Hier macht die zwar schnörkel-, jedoch nie lieblose Architektur Lust, dauerhaft zu bleiben. Was kein Problem wäre: Alle Wohnungen verfügen über Grundrisse, die sich flexibel an andere Lebenssituationen anpassen lassen, so dass die Studenten-WG mit wenig Aufwand in eine Bleibe für junge Familien umgewandelt werden kann.
Dabei war die Bebauung des unter Denkmalschutz stehenden Akaziengartens gar nicht so einfach. Ein Bürohaus war angedacht – und verworfen. Zudem sollte sich das Gebäude in die parkähnliche Umgebung und die 50er-Jahre-Bebauung rund um den Garten einfügen. Das Ergebnis ist ein L-förmig angelegtes Gebäude, bei dem sich die beiden rechtwinklig zueinander angeordneten Gebäudeteile jedoch nicht berühren. Obwohl durch eine kleine Straße unterbrochen, bilden die schmale, mit vorgestellten Balkonen versehene Seitenfront des größeren Gebäudes und die Fassade des kleineren Gebäudes optisch eine Einheit.
36 Wohneinheiten (140 Wohnplätze), aufgeteilt in 3- und 4-Zimmer-Wohnungen bietet das Studentenwohnheim, allesamt mit offener Küche und Internetanschluss an die TU Darmstadt. Erstaunlich für ein Wohnheim: Das Gebäude verfügt über eine Regenwasserzisterne und eine große Photovoltaikanlage und unterschreitet die zur Bauzeit gültige EnEV.
Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com
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