Stadthaus Frankfurter Straße 71

Wenn neben einem Altbau Neues in die Höhe wächst, dann kann das einen spannenden Kontrast darstellen oder auch nur lieblos zusammengewürfelt wirken. Das gilt umso mehr, wenn es sich um ein denkmalgeschütztes Ensemble handelt. Dann nämlich ist das Umfeld mit besonderer Sorgfalt zu behandeln. Integration wird fast schon zur Pflicht. Keine leichte Aufgabe für die Planer, die die Herausforderung jedoch auf gelungene Weise lösten, indem sie sowohl auf Integration als auch auf Kontrastwirkung setzten. So führt das im zweiten Bauabschnitt der Bürgerpark-Planung errichtete, dunkel verklinkerte Bürogebäude mit 13.700 m² Nutzfläche zwar optisch die hellere Klinkerfassade der früheren Schlachthof-Verwaltungsgebäude fort. Wie ein Anbau, eine moderne Kopie, wirkt es dennoch nicht. Ganz im Gegenteil: Große Glasfronten betonen die Eigenständigkeit des Gebäudes. Ein Kontrast, aber einer, der der Harmonie keinen Abbruch tut.

Eines weiteren klugen Tricks bedienten sich die Planer, indem sie auf die Kammform zurückgriffen, erlaubt dies doch die Anlage ruhiger Innenhöfe an der zur Wohnbebauung hin ausgerichteten Gebäuderückseite. Für die Mitarbeiter der im Stadthaus untergebrachten Stadtverwaltung hat das den Vorteil, dass sie größtenteils auf diese Innenhöfe schauen. Sie profitieren auch von den großen Fensterfronten und einem besonderen Clou: Das ganze Gebäude wird natürlich beleuchtet. So werden zum Beispiel auch die Flure dank eingebauter Oberlichter mit Tageslicht versorgt. Das Gleiche gilt für die Stellplätze, die durch eingebaute Lichtkuppeln beleuchtet werden. Nachhaltig ist auch das Konzept für die Sanitäranlagen: Bei den Toiletten handelt es sich um energieeffiziente Vakuumtoiletten, die, um Trinkwasser zu sparen, durch Zisternen gespeist werden.

 

Fotos: © Frank Seifert, www.frank-seifert.com

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